Unser Immobilienlexikon informiert
Baufinanzierung
Die Baufinanzierung ist ein Darlehen, das speziell für den Bau oder Kauf einer Immobilie aufgenommen wird. Sie setzt sich in der Regel aus Eigenkapital und Fremdkapital zusammen, wobei das Fremdkapital meist durch ein langfristiges Hypothekendarlehen bei einer Bank aufgebracht wird. Vor Abschluss einer Baufinanzierung ist es essenziell, Zinssätze, Tilgungspläne und mögliche Fördermittel gründlich zu vergleichen.
Baulast
Die Baulast ist die Verpflichtung eines Grundstückseigentümers, die mit der zuständigen Baubehörde eingegangen wird. Baulasten können zum Beispiel die Nutzungsart oder die Bebauung eines Grundstücks einschränken. Die Lasten werden beim Verkauf auf den neuen Eigentümer übertragen.
Bestellerprinzip
Das Bestellerprinzip besagt: Wer den Makler im Vermietungsprozess von Wohnimmobilien beauftragt, zahlt dessen Provision. In der Regel ist das der Vermieter. Künftige Mieter bzw. Mietinteressenten bezahlen lediglich den Makler, wenn er ausschließlich für diese tätig war und schriftlich von ihnen beauftragt wurde.
Bieterverfahren
Das Bieterverfahren ist eine weitere, mögliche Verkaufsstrategie beim Immobilienverkauf ohne Festlegung eines Verkaufspreises. Lesen Sie mehr dazu hier.
Bodenrichtwert
Durch den Gutachterausschuss werden die Immobilienverkäufe ausgewertet. Hieraus werden die lagespezifischen Bodenrichtwerte ermittelt, die in der Regel alle 2 Jahre veröffentlicht werden und eine wichtige Basis für die Wertermittlung sind. Der Bodenrichtwert wird in Euro pro m² angegeben.
Bonitätsprüfung
Die Bonitätsprüfung ist der Check der Kreditwürdigkeit einer Person. Die Bonitätsprüfung gibt Aufschluss darüber, ob Rechnungen stets pünktlich bezahlt wurden oder Negativeinträge bezüglich der Zahlungsfähigkeit vorliegen. Besonders bei einem Verkauf sollten potenzielle Käufer geprüft werden.
Energieausweis
Der Energieausweis informiert über die Energiebilanz einer Immobilie und erlaubt deren Einteilung in eine der Energieeffizienzklassen. Es gibt zwei Varianten: Der Bedarfsausweis ist detaillierter und stellt den theoretischen Energiebedarf der Immobilie dar. Der Verbrauchsausweis orientiert sich an den Daten der Vormieter oder vorherigen Besitzer. Die Werte können hier stark abweichen. Denkmalgeschütze Gebäude benötigen keinen Energieausweis.
Exposé
Das Exposé ist das Aushängeschild Ihrer Immobilie: ein detaillierter Steckbrief mit wichtigen Informationen zu Lage, Ausstattung, Größe und Baujahr. Aussagekräftige Fotos liefern einen ersten Eindruck zur Immobilie. Ein Exposé wird von Ihrem Makler professionell angefertigt, inklusive aktuellem Energieausweis und ggf. aussagekräftigem Grundriss.
Erbbaurecht
Das Erbbaurecht berechtigt dazu, ein Grundstück zu nutzen und zu bebauen, ohne das Grundstück an sich zu besitzen. In der Regel sparen Immobilienkäufer mit diesem Vorgehen die Kosten, das Grundstück ebenfalls erwerben zu müssen. Dafür entrichten Sie den Erbbauzins an den Grundstücksbesitzer. Verträge werden häufig mit einer Laufzeit von bis zu 99 Jahren abgeschlossen.
Geldwäschegesetz (GWG)
Das Geldwäschegesetz erlegt u.a. auch Immobilienmaklern besondere Pflichten auf, die dazu dienen sollen, bereits im Vorfeld zu verhindern, dass illegal erworbenes Geld (z.B. aus schweren Straftaten) in das Finanzsystem eingeschleust und weiterverwendet werden kann.
Lesen sie hierzu auch unseren Beitrag zum GWG.
Grundbuch
Im Grundbuch, einem amtlichen, öffentlichen Verzeichnis, werden Eigentumsansprüche und Rechte von Grundstücken erfasst. Es handelt sich genau genommen um mehrere Verzeichnisse der jeweils zuständigen Amtsgerichte. Die Grundstücke eines Bezirks sind samt möglicher Besitzverhältnisse, Hypotheken und Wegerechte enthalten.
Grundschuld
Die Grundschuld ist ein Grundpfandrecht. Sie ist das Recht auf die Befriedigung einer Forderung aus dem belasteten Grundstück.
Grunderwerbssteuer
Für den Kauf eines Grundstückes oder einer Immobilie in Deutschland muss eine Grunderwerbssteuer entrichtet werden. Die Höhe variiert je nach Bundesland.
Immobiliengutachten
Ein Immobiliengutachten ist eine professionelle Einschätzung des Wertes einer Immobilie, erstellt durch einen qualifizierten Sachverständigen oder Gutachter. Es berücksichtigt Faktoren wie Lage, Zustand, Ausstattung und Marktlage, um den Verkehrswert (Marktwert) festzustellen. Immobiliengutachten werden häufig bei Verkauf, Erbschaften oder Scheidungen sowie bei Kreditabsicherungen für Banken benötigt.
Immobilienschenkung
Eine Immobilienschenkung ist die unentgeltliche Übertragung des Eigentums an einer Immobilie von einer Person (Schenker) auf eine andere (Beschenkter). Solch eine Übertragung kann aus verschiedenen Gründen, wie Vermögensübertragung, Steuerersparnis oder Nachlassregelung geschehen. Es ist ratsam, vor einer Immobilienschenkung steuerliche Aspekte und mögliche Freibeträge zu prüfen sowie die Übertragung notariell zu beurkunden.
Immobilienverrentung
Unter Immobilienverrentung versteht man ein Finanzierungsmodell, bei dem Eigentümer ihre Immobilie in eine lebenslange Rente umwandeln, meistens bei Beibehaltung des Wohnrechts. Dies ermöglicht vor allem älteren Menschen, das in der Immobilie gebundene Kapital zu nutzen, ohne ausziehen zu müssen. Die Modelle reichen vom Verkauf mit Nießbrauchrecht bis hin zu Leibrenten und Zeitrenten.
Löschungsbewilligung
Die Löschungsbewilligung kommt zur Anwendung, wenn der Eigentümer einen aufgenommen Kredit vollständig getilgt hat. Der Antrag auf Löschung von Grundschulden (Grundpfandrechte und Grundstücksbelastungen) im Grundbuch muss beim Notar notariell beglaubigt werden.
Maklervertrag
Es gibt verschiedene Arten von Maklerverträgen. Bei einem einfachen Maklerauftrag können mehrere Makler beauftragt werden.
Bei einem Alleinauftrag steht nur ein Makler im Fokus, der Eigentümer darf aber auch selbst nach Interessenten suchen. Der qualifizierte Alleinauftrag ist ausschließlich einem einzelnen Makler vorbehalten. Sollten sich potenzielle Käufer beim Eigentümer melden, verweist er an den Profi.
Mietselbstauskunft
Die Mieterselbstauskunft ist ein Dokument, in dem potenzielle Mieter persönliche und wirtschaftliche Informationen über sich selbst preisgeben. Sie enthält unter anderem Angaben zu Einkommen, Beschäftigungsverhältnis, früheren Wohnverhältnissen und Bonität. Die Selbstauskunft dient Vermietern dazu, einen ersten Eindruck von der Zuverlässigkeit und Solvenz des Interessenten zu gewinnen.
Mietspiegel
Der Mietspiegel ist eine Datensammlung, in der die Mietpreise einer Region dokumentiert werden. Dieser fasst also erhobene Mieten zusammen und wird wiederum zur Ermittlung der Vergleichsmiete herangezogen. Der Mietspiegel soll die Transparenz für Mieter erhöhen. Dabei werden verschiedene Kategorien beispielsweise nach Baujahr, Ausstattung oder energetischem Zustand unterschieden.
Nebenerwerbskosten
Beim Kauf einer Immobilie muss der Käufer mit sog. Nebenerwerbskosten rechnen. Hierzu zählen z.B. die Grunderwerbssteuer, Notargebühren, Grundbuchgebühren, Maklerprovision, Gebühren bei der Bank.
Nießbrauch
Das Nießbrauch-Recht beschreibt ein umfassendes Nutzungsrecht, meist an einer Immobilie. So wird etwa auch nach dem Verkauf die Nutzung der Immobilie durch den ehemaligen Eigentümer ermöglicht.
Nutzfläche, Verkehrsfläche, Wohnfläche, Grundfläche
Die Nutzfläche beschreibt eine nicht zwingend bewohnbare Teilfläche einer Immobilie, die Verkehrsfläche markiert Bereiche wie das Treppenhaus und die Flure. Die Wohnfläche meint hingegen lediglich die Bereiche, die offiziell bewohnbar sind. Bei der Grundfläche handelt es sich um die Gesamtangabe der Nutzfläche und der Verkehrsfläche.
Provision
Die Provision ist eine erfolgsabhängige Vergütung, die der Makler für den Nachweis und/oder die Vermittlung eines Objektes bzw. eines Käufers/Mieters erhält. Die Innenprovision wird vom Verkäufer entrichtet, eine Außenprovision hingegen vom Käufer/Mieter (Gewerbe). Folgende Leistungen sollten überdies für den Kunden erbracht werden:
- Planung und Durchführung von Besichtigungsterminen
- Hilfe bei der Beschaffung notwendiger Unterlagen
- Klärung auftretender Fragen
- Bonitätsprüfungen
- Verhandlungen für den Auftraggeber
- Abstimmung des Kauf- bzw. Mietvertrages
- umfassender Service zur Vorbereitung und Unterstützung für den Notartermin (Immobilienverkauf)
- Betreuung und Ansprechbarkeit auch über den Verkaufs- bzw. Vermietungsabschluss hinaus.
Sanierung, Renovierung, Modernisierung
Sanierung bezeichnet meist umfassende Maßnahmen, um Schäden an einer Immobilie zu beheben und die Bausubstanz zu erhalten oder zu verbessern. Renovierung umfasst eher kosmetische Korrekturen wie das Streichen von Wänden oder das Erneuern von Bodenbelägen. Modernisierung hingegen zielt darauf ab, den Wohnkomfort zu erhöhen, beispielsweise durch neuere Heizsysteme oder Fenster für bessere Energieeffizienz.
Suchauftrag
Ein Suchauftrag ist eine Dienstleistung eines Immobilienmaklers, bei der ein potenzieller Käufer oder Mieter den Makler beauftragt, eine passende Immobilie entsprechend festgelegter Kriterien zu finden. Der Makler nutzt sein Fachwissen und Netzwerk, um ein Objekt zu suchen, das den Wünschen und Anforderungen des Auftraggebers entspricht. Für das Finden einer Immobilie kann eine Provision fällig werden, sofern dies im Suchauftrag vereinbart wurde.
Teilungserklärung
Eine Teilungserklärung muss stets notariell beglaubigt sein und enthält alle Informationen zum Wohnungs-, Sonder- und Gemeinschaftseigentum. Somit werden darin Rechte und Pflichten bei Bau- und Sanierungsmaßnahmen innerhalb der Wohnungseigentümergesellschaft bestimmt.
Übergabeprotokoll
Das Übergabeprotokoll ist ein Dokument, das Aufschluss über den Zustand einer Immobilie zu einem festgehaltenen Zeitpunkt gibt. Es wird beispielsweise bei Beginn oder Beendigung eines Mietverhältnisses oder auch bei Übergabe eines Verkaufsobjektes angefertigt. Im Übergabeprotokoll werden z.B. Mängel, besondere Begebenheiten, Zählerstände und ggf. übergebene Schlüssel festgehalten.
Unbedenklichkeitsbescheinigung
Sobald die Zahlung der Grunderwerbssteuer erfolgt ist, wird vom Finanzamt die Unbedenklichkeitsbescheinigung ausgestellt. Erst dann wird der Erwerber des Grundstücks als neuer Eigentümer in das Grundbuch eingetragen.
Verkehrswert
Der Verkehrswert einer Immobilie oder eines Grundstücks ist der aktuelle Wert, der im Rahmen einer professionellen Wertermittlung festgestellt wird. Er dient als preisliche Basis für den Verkauf.
Vorkaufsrecht
Das Vorkaufsrecht ist eine vertragliche Vereinbarung oder ein gesetzliches Recht, welches einem potenziellen Käufer die Option gibt, eine Immobilie zu erwerben, bevor sie an Dritte verkauft wird. Ist das Vorkaufsrecht ausgeübt, muss der Verkäufer die Immobilie zu den Konditionen verkaufen, die er mit einem Dritten vereinbart hat. Dieses Recht wird häufig von Kommunen genutzt, um städtebauliche Interessen durchzusetzen, kann aber auch privatrechtlich vereinbart sein.
Wertermittlung
Die Wertermittlung umfasst das Sachwert-, Ertragswert- oder Vergleichswertverfahren, um einen Verkaufspreis für eine Immobilie festzulegen. Ersteres betrachtet den Sachwert von Grundstück und Immobilie separat. Das Ertragswertverfahren beleuchtet den Gewinn vermieteter Immobilien, während Letzteres ähnliche Immobilien zum Vergleich heranzieht.
Weitere Informationen zur Wertermittlung erhalten Sie hier.